Zum Inhalt springen →

Wen und was ich mit diesem Blog erreichen will

Wann immer ich in der Vergangenheit auf Analytics-Meetups, -Networking-Events oder -Konferenzen war, habe ich selten Leute kennengelernt, die auf Tracking spezialisiert sind. Das bedeutet entweder, dass wir einfach nicht so gerne unter Leute gehen oder, dass es zu wenige von uns gibt.

Die Wahrheit wird – wie so oft – in der Mitte liegen. Ich widme mich als Tracking Spezialist mit diesem Blog dem tollsten Beruf, von dem ich vor 5 Jahren nicht mal wusste und hoffe dabei Gleichgesinnte zu finden.

Mein Blog richtet sich an drei Gruppen:

  1. Wenn Du aus der Business- oder Produktrichtung kommst, will ich Dir helfen, die richtigen Fragen zu stellen, deren Beantwortung Dein Unternehmen wirklich voranbringen. (Oftmals spielt Tracking hier die kleinste Rolle.)
  2. Wenn ‚Web-Zeug‘ Dein Herz höher schlagen lässt, Du keine Angst vor Daten und Zahlen hast und lernen willst, Dich von der Business-Frage, über das Tracking hin zur KPI zu hangeln, will ich Dich für meinen Beruf begeistern und Dir den Einstieg erleichtern.
  3. Wenn Du schon Tracking Spezialist, Technical oder Digital Analyst bist oder Dich anderweitig mit Tracking befasst, will ich mich mit Dir über Tipps, Neuigkeiten und Fallstricke austauschen.

Dabei wird es um diese Themen gehen:

  • Grundlagen des Trackings und der Web-Analyse (in Google Analytics)
  • Tipps und Tricks rund um den Google Tag Manager
  • JavaScript-Programmierung für Tracking-Anwendungen
  • Frameworks, Strategien und Prozesse im Bereich Digital Analytics
  • Für die Fortgeschrittenen: Automatisierung, Qualitätssicherung und Testing

Vom Digital Native zum Digitalarbeiter

Neon-Enter-Sign
Bild von Clem Onojeghuo auf Unsplash

Unseren ersten Familien-PC haben meine Eltern 1995 angeschafft. Im Tausch gegen 5.000 DM. Für die Millenials unter Euch: Das sind quasi 5.000 Euro. Heute bekommst Du dafür einen mittelmäßigen Mac. Oder Du schraubst Dir dafür eine spitzenmäßige Windows-Maschine samt 5K-Monitor und Lautsprechern zusammen und fährst vom restlichen Geld vier Wochen in den Urlaub.

Damals gab es stattdessen einen grauen, klobigen Kasten, eine graue, laute Tastatur, eine creme-weiße Maus, deren Ball man alle 2 Wochen entfusseln musste und einen gigantischen weißen Röhrenmonitor.

Letzterem sollte ich auf keinen Fall mit dem Magneten zu nahe kommen, weil die lustigen Farbspiele sonst bleibenden Eindruck hinterließen. (Glaub mir, kleine Jungs haben immer irgendwo einen Magneten parat.)

An dieser hochmodernen Multimedia-Station durften mein großer Bruder und ich abwechselnd im 15-Minuten-Takt Das Schwarze Auge oder König der Löwen spielen, bis die Disketten gequalmt haben. Und selbst Microsoft Word kam mir damals noch vor, wie das reinste Adventure.

23 Jahre, etliche Game Boys und ein BWL-Studium später spiele ich noch immer gerne mit Computern. Ich bin sogar in der glücklichen Lage, dass ich seit vier Jahren meine Brötchen damit verdiene.

Was macht denn so ein Tracking Spezialist?

Langzeitbelichtung-Fragezeichen
Bild von Emily Morter auf Unsplash

Nein, ich bin kein Competitive Gamer geworden (mal davon abgesehen, dass ich mich in unserer firmeninternen FIFA-Liga Tor um Tor hochkämpfe).

Wenn ich Deiner Mutter meinen Beruf erklären müsste, würde das in etwa so klingen:

„Es gibt da Draußen viele viele Unternehmen, die eine Internetseite betreiben. Das kann ein ganz kleiner Betrieb, wie eine Arztpraxis mit drei Angestellten, aber auch ein riesiger Online-Händler sein, der Produkte um die ganze Welt schickt.

Die einen haben nur eine Website, weil sie „auch bei diesem Internet mitmachen“ sollen. Und überhaupt muss man ja irgendwo ihre Telefonnummer finden. Wie sonst sollte ihnen jemand innerhalb ihrer Öffnungszeiten eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen? Wobei ihnen ein Fax dann doch lieber wäre…

Die anderen wissen, dass das Internet einer von vielen Wegen ist, um:

  • neue Kunden zu gewinnen
  • mit bestehenden Kunden in Kontakt zu bleiben
  • sich mit ihren Kunden (in aller Öffentlichkeit) über Lob und Leid auszutauschen
  • Produktneuerungen, Angebote und Werbung optimal an Mann, Frau und Diverse zu bringen
  • und dabei das ein oder andere von und über sie zu lernen

Meine Kollegen und ich helfen den Unternehmen genau dabei: Von ihren Kunden und Webseiten-Nutzern zu lernen.

Dabei will weder das Unternehmen, noch ich wissen, dass ein bestimmter Besucher männlich ist, 38 Jahre auf dem Buckel hat, Tomas Harman heißt, in der Brandenburgischen Straße 47 in Berlin wohnt und weder Frau noch Sohn, dafür aber Mann und Tochter hat.

Uns interessiert allerdings:

  • welche Webseiten-Inhalte die meisten Besucher interessieren und wie man dieses Interesse messen kann
  • welche Wege die Nutzer vom Interesse bis hin zum Kauf auf der Webseite gehen
  • wieso manche Nutzer drei Mal am Tag wiederkommen, aber nie zu Kunden werden
  • nach welchen Begriffen die Nutzer bei uns suchen und ob ihnen die Suche dann auch wirklich hilft
  • wie die Nutzer zu unserer Webseite gefunden haben und welcher dieser Wege besonders viele Kunden bringt

Erst implementieren, dann analysieren

Um solche und andere Fragen zu beantworten, wird sogenannte Web-Analyse-Software eingesetzt. Die bekannteste Web-Analyse-Software ist Google Analytics. Damit eine solche Software eingesetzt werden kann, muss sie erst auf der Webseite installiert werden.

Das kannst Du Dir allerdings nicht so einfach vorstellen, wie das Herunterladen einer App auf dem iPhone. Keine zwei Webseiten sind gleich und die Fragen, die wir über sie beantworten wollen eben so vielfältig wie kompliziert.

Hier komme ich ins Spiel: Als Tracking and Implementation Specialist implementiere ich Web-Analyse-Software auf Internetseiten und in mobilen Apps. Im Anschluss muss ich der Software genau sagen, was getrackt bzw. gemessen werden soll und auch was nicht getrackt werden darf, um allen Besuchern ihre Privatsphäre zu gewähren.

Ich muss daher verstehen, wie Webseiten funktionieren, ein Google-Analytics-Profi sein und ab und an mal ein paar Zeilen in der Programmiersprache JavaScript schreiben.

Das alles funktioniert nur in enger Zusammenarbeit mit den Produkt- und Marketing-Verantwortlichen, denjenigen, die Webseiten programmieren und designen und den Web-Analysten, die aus den von mir gesammelten Informationen und Daten schlau werden und mit ihren Erkenntnissen andere noch schlauer machen.“